Uraufführung von Lukesinga bei der 1000 Jahr-Feier in Lüxem

Lukesinga (von Martin S. Schmitt)

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte hatte der Musikverein Lüxem die Gelegenheit und Ehre, dem Publikum eine Uraufführung präsentieren zu können. Für alle Musikerinnen und Musiker ist es eine besondere Erfahrung ganz neue, noch niemals gespielte Musik zu erarbeiten. Dass der Komponist Martin Sebastian Schmitt bei der Probearbeit einmal unser Gast war und uns seine Gedanken und Ideen zu dem Werk schilderte, ist sicherlich ein besonderer Glücksfall. Martin war auch bei der Uraufführung von „Lukesinga“ (der erste urkundlich erwähnte Name von Lüxem“) selbst zugegen.Die Möglichkeit diesen Kompositionsauftrag zu erteilen verdanken wir vor allem den beiden Sponsoren der Komposition Peter van der Heyde und René Pschierer, dafür an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön.

Beschreibung von Lukesinga (Martin S. Schmitt)

Obwohl das Werk eine Klangsprache verwendet, die sich an Filmmusik anlehnt, hat es keinen rein programmatischen Inhalt. Als Ausgangspunkt der Komposition diente die Zahl 1023. Es ist das Jahr, in dem Lüxem unter dem Namen „Lukesinga“ zum ersten Mal urkundlich Erwähnung findet. Die Ziffern 1, 2 und 3 bildeten das Material zur Entwicklung der Motive und schließlich der verschiedenen Themen. Die Ziffern stellen die Tonstufen einer Dur-Tonleiter dar. Durch ihre Kombination ergeben sich entsprechend verschiedene Tonfolgen, die dann zu größeren Abschnitten ausgearbeitet wurden. Die großen Themen der Komposition beginnen mit der Stufenfolge 3-2-1, 1-2-3 und 3-1-2. Formal hält sich das Werk grob an den für eine Konzertouvertüre typischen Aufbau. Nach einer majestätischen Einleitung, die motivisch schon auf die folgenden Teile verweist, wird das erste Thema vorgestellt. In flottem Tempo mit heroisch anmutender Melodik steht es in großem Kontrast zum lyrischen Mittelteil. Eingeleitet vom vollen Klarinettensatz und mit einem Waldhornsolo baut er sich zu einem feierlichen Tutti auf. Über einen Orgelpunkt steigert sich das Stück zur Reprise, der Wiederaufnahme des ersten Themas. Das Werk bietet neben anspruchsvoller Harmonik viel Raum für feinsinnige Gestaltung der Themen und Entwicklung des musikalischen Ausdrucks:

Widmungstext von René Pschierer:

„Wo Eifel sich zur Mosel senkt,

Die Erde Wein und Tabak schenkt,

Am Sterenbach, mal sanft, mal brausend,

Vollendest Du heut Dein Jahrtausend.

 

Du, Lüxem, hast schon Gold errungen,

So sei nun würdevoll besungen

Mit heiterem und ernstem Klang:

O Lukesinga, lebe lang!“

(René Pschierer)

 

Über den Komponist Martin Sebastian Schmitt:

Der gebürtige St.Wendeler leitet seit 2019 die Big Band der Polizei des Saarlandes. Neben seiner Arbeit als Dirigent ist er als Arrangeur, Orchestrator, Dozent, Juror und Instrumentalist tätig. Daneben komponiert er für verschiedene Besetzungen. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Big Band und sinfonische Blasmusik. Er erhielt Aufträge von der Mannheimer Bläserphilharmonie, der Bergkapelle Saar und dem Polizeiorchester Rheinland-Pfalz.

Martin S. Schmitt studierte Jazz-Saxofon, Querflöte und Arrangement in Mainz. Weitere Studien führten ihn an die Musikhochschulen Stuttgart und Mannheim. Seine Dirigierausbildung bei Professor Hermann Pallhuber schloss er mit dem Master ab. Er besuchte Kompositionskurse bei Marco Pütz, Bert Appermont, Ferrer Ferran, Guy Woolfenden, Johannes Stert, Thomas Trachsel und Stephen Melillo.

Als künstlerischer Leiter des JugendJazzOrchesters Saar kümmert er sich seit 2012 um den saarländischen Jazz-Nachwuchs. Seit mehr als 20 Jahren ist er als Dozent im Weiterbildungsangebot des BSM tätig.

www.msschmitt-musik.de