Musikverein Lüxem setzt mit Adventskonzert ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten
Nach einer Zeit geprägt von Verunsicherung, Mutlosigkeit und Zukunftsängsten bot der Musikverein Lüxem mit seinem diesjährigen Adventskonzert in der Pfarrkirche Lüxem am 10. Dezember eine kraftvolle Botschaft der Hoffnung und des Zusammenhalts. Die Veranstaltung stand im Zeichen der Überwindung von Krisen und der Suche nach Chancen und Frieden in schwierigen Zeiten.
Der 1. Vorsitzende Stephan von St. Vith, richtete diese Botschaft auch in seiner Begrüßungsansprache an das Publikum in der vollbesetzten Pfarrkirche von Lüxem. Er lud die Zuhörer zu einer besinnlichen und harmonischen musikalischen Reise ein.
Inmitten globaler Herausforderungen, angefangen bei der Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Einschränkungen bis hin zu Klimakatastrophen und Kriegen, spürten Menschen die Notwendigkeit nach Perspektiven und einem Weg aus der Krise. Der Musikverein Lüxem entschied sich, mit seinem Adventskonzert einen inspirierenden Beitrag zu leisten und den Blick hoffnungsvoll nach vorne zu richten.
Das zentrale Werk des Konzertprogramms, „The Spirit of Sequoia“, vom Dirigenten Stefan Barth ausgewählt, diente als kraftvolle Metapher für den Umgang mit Krisen. Das Stück spiegelte den Lebenszyklus des Mammutbaums (Sequoia) wider, der nach einem verheerenden Waldbrand durch das Feuer den Impuls für neues Leben erhielt. Diese Symbolik verdeutlichte, dass aus Tragödien gestärkte Lebenswege und eine gelassenere Lebenseinstellung entstehen können.
Eröffnet wurde das Konzert vom über 20köpfigen eigenen Jugendorchester des Vereins unter der Leitung von Anne Spang. Die Kinder und Jugendlichen, die teilweise erst seit dem Sommer Bestandteil des Jugendorchesters sind, konnten mit den Stücken „Te Deum“, „Sakura“ und „Let It Go“ beeindrucken und reihten sich damit in die Botschaft nach Hoffnung, Frieden und Überwindung von Krisen ein.
Die Entscheidung, dem talentierten Nachwuchs eine Plattform zu bieten und ihre Leistungen einem breiteren Publikum vorzustellen, steht im Einklang mit der Botschaft des „Spirit of Sequoia“ – ein Symbol für Wachstum, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.
Das große Orchester unter der Leitung von Stefan Barth eröffnete seinen Teil des Konzerts mit der berühmten „Feuerwerksmusik“. Das bekannte Stück von Georg Friedrich Händel wurde erstmals 1749 im Londoner Green Park aufgeführt, um den Frieden von Aachen zu feiern. Auch wenn das Feuerwerk zur damaligen Uraufführung schrecklich schief ging, so das verlieh das grandiose Werk zu Beginn des Konzerts dargeboten durch die rund 50 Musikerinnen und Musiker des Orchesters dem Konzert einen gewissen Glanz und eine Festlichkeit, so wie es dies schon zu vielen Anlässen getan hat.
Danach kam das Werk „Lukesinga“ zu seiner zweiten Aufführung. Als Ausgangspunkt der Komposition diente die Zahl 1023. Es ist das Jahr, in dem Lüxem unter dem Namen „Lukesinga“ zum ersten Mal urkundlich Erwähnung findet. Die Ziffern 1, 2 und 3 bildeten das Material zur Entwicklung der Motive und schließlich der verschiedenen Themen. Die Uraufführung der von Martin S. Schmitt komponierten und von René Pschierer und Peter van der Heyde gesponserten Auftragskomposition fand im Rahmen der 1.000 Jahr Feier Lüxems im Juli Open Air statt. In der tollen akustischen Atmosphäre der Pfarrkirche kam das Stück diesmal allerdings richtig zur Geltung. Das Werk bietet neben anspruchsvoller Harmonik viel Raum für feinsinnige Gestaltung der Themen und Entwicklung des musikalischen Ausdrucks.
Nach dem titelgebenden Stück „The Spirit of Sequoia folgte „Terra Pacem“ von Mario Bürki. Die an den Herzschlag der Erde erinnernden Schlägen auf der großen Trommel zu Beginn entfalteten ihre berührende Wirkung und das grandiose Finale am Ende ließ niemanden unbeeindruckt. Wenn sich die ewige Spirale aus Krieg und Frieden, welche seit Jahrtausenden auf der Welt herrscht, im fulminanten Schlussakkord zumindest für einen Wimpernschlag unterbrechen ließ, konnte man die Gänsehaut förmlich im Kirchenraum spüren.
Mit „It’s Christmas“, einem Medley aus bekannten europäischen und angelsächsischen Weihnachtsliedern wurde dann der Schlussteil des Konzerts eingeleitet.
Vorher wurde aber durch den Vorsitzenden noch der Spendenzweck des diesjährigen Adventskonzertes vorgestellt. Traditionell bittet der Musikverein Lüxem bei seinen Adventskonzerten um Spenden und so konnten in den letzten Jahren schon mehr als 30.000 EUR gesammelt werden, die zur einen Hälfte der eigenen Jugendarbeit, zur anderen Hälfte einem regionalen oder internationalen, karitativen Zweck zu Gute kommen. In diesem Jahr hat der Vorstand sich entschieden, die Wittlicher Tafel zu unterstützen. Frau Ilona Justen von der Wittlicher Tafel, stellte dann auch die Notwendigkeit der Unterstützung der Tafel in einem kurzen Redebeitrag dar. Auch wenn es in unserem Land Lebensmittel im Überfluss gibt, so fehlt auf der anderen Seite vielen Menschen im Landkreis das Feld, um die (über)lebensnotwendigen Lebensmittel einzukaufen. Hier setzt die Tafel mit ihrer ehrenamtlichen Hilfe an und verteilt Lebensmittel- und Sachspenden an die Bedürftigen.
Zum Ende des Konzerts wurde es dann nochmal weihnachtlich, als Jugendorchester und großes Orchester gemeinsam ein weiteres Medley von bekannten Weihnachtsliedern darbot. Bei dieser „Kleinen Weihnachtsfantasie“ unterstützte ein aus einem Teil der Musiker gebildeter Chor das Publikum beim Gesang, der einen festlichen Schlusspunkt unter ein wieder einmal stimmungsvolles und erfolgreiches Adventskonzert des MV Lüxem setzte.