Klassik im Dorf ein Festival in Lüxem – in 3 Minuten 25 Sekunden

Der Musikverein Lüxem präsentierte am 20. und 21. Mai in der Pfarrkirche in Lüxem zwei Konzerte der Superlative. Weltweit renommierte Instrumentalisten gaben sich in dem 1000-Seelen-Dorf und gleichzeitig „Wittlichs schönster Tochter“ ein Stelldichein, musizierten miteinander ein mitreißendes Kammerkonzert und fungierten als Gastsolisten mit dem Orchester des Vereins in einem zweiten Konzertabend. Doch zunächst ein Blick in die Vorgeschichte. Über die Verbindung des Dirigenten und früheren Soloklarinettisten der Berliner Philharmoniker Karl-Heinz Steffens zum Musikverein Lüxem ist in den Vorankündigungen des Events bereits viel geschrieben worden. Seine Idee, dem Ort und dem Verein etwas von dem zurückzugeben, was ihm den Start in seine lebenslange professionelle Musikertätigkeit ermöglicht hat, ist bereits ein paar Jahre vorher im Verein positiv aufgenommen worden. 20. Mai 2023 – Kammermusikalischer Abend in der Pfarrkirche Lüxem In wechselnder Besetzung präsentierten Karl-Heinz Steffens (Klarinette), Yuval Herz (Violine), Dávid Adorján (Violoncello), Stefan de Leval-Jerzierski (Horn) und Michal Friedlander (Klavier) ein gleichwohl anspruchsvolles wie vielseitiges Programm mit Stücken von Ludwig van Beethoven, Clara Schumann, Bela Bartok und Robert Kahn. 21. Mai 2023 – Orchesterkonzert mit Gastsolisten in der Pfarrkirche Lüxem Das Orchester des Musikvereins Lüxem präsentierte sich hochkonzentriert und motiviert von den Begegnungen mit den Gästen in den Tagen zuvor. Geschmackvoll und ausgereift erklangen die „Ceremonial Dances“ im Stile typischer Renaissancemusik, gefolgt von einem Auszug aus der romantischen Oper „Hänsel und Gretel“. Eine Herausforderung für die zum Teil jungen Musikerinnen und Musiker des 65-köpfigen Ensembles, die hervorragend gemeistert wurde. Virtuose Klarinetten-Passagen schrieb der italienische Komponist Gioacchino Rossini in sein „Introduction, Thema und Variationen“, die von Karl-Heinz Steffens meisterhaft gespielt und vom Orchester in verkleinerter Besetzung einfühlsam begleitet wurden. Nach der Pause interpretierte das Orchester den weiten Spannungsbogen der „Overture On An Early American Folk Hymn“ und eröffnete damit einen Reigen amerikanisch inspirierter Stücke. Die anschließende „Rapsodia Americana“ zeigte Michal Friedlander am Flügel in höchster rhythmischer Präzision, welcher das Orchester unter der Führung von Stefan Barth souverän folgte. Mit dem spektakulären programmatischen Titel „Cape Horn“, gespielt von Stefan de Leval Jerzierski als Solist, fand der Konzertabend seinen vorläufigen Abschluss unter Standing Ovations der begeisterten Zuhörer. Video und Schnitt: Josh Michels @hallojosh