2020 läuft alles andere als normal für den MV Lüxem

Welch ein Jahr für die Musikvereine in der Region, kaum oder gar keine Proben, den ganzen Sommer über keine Konzerte oder Auftritte bei befreundeten Vereinen. Nicht anders auch im Musikverein Lüxem. Gestartet sind die Musikerinnen und Musiker unter Leitung ihres Dirigenten Stefan Barth voller Elan, galt es doch ein ganz großes Event unter dem Titel „Klassik im Dorf“ vorzubereiten. Gemeinsam mit dem aus dem Verein stammenden und inzwischen weltberühmten Klarinettisten und Dirigenten Karl-Heinz Steffens sollte ein ebenso kleines wie exklusives Festival in der Lüxemer Pfarrkirche stattfinden. Leider machte die Corona Pandemie schon im Frühjahr einen dicken Strich durch die Rechnung. Nicht nur die Orchesterproben mussten ab Mitte März eingestellt werden, auch konnten die mitwirkenden Solisten der Prager Staatsoper, deren musikalischer Leiter Karl-Heinz Steffens jetzt ist, nicht mehr aus Tschechien ausreisen. Somit blieb dem Vereinsvorstand nur noch die Veranstaltung kurzfristig abzusagen und auf unbestimmte Zeit zu verschieben in der Hoffnung, dass es im Frühjahr 2021 klappen könnte. Die zweite Welle in diesem Herbst mit all den in Kraft getretenen Beschränkungen, insbesondere im kulturellen Bereich lässt aber nicht Gutes ahnen. Eine stattliche Zahl an Eintrittskarten waren bereits im Vorverkauf abgesetzt worden. Dankenswerter Weise hat eine große Zahl an Musikfreunden auf Rückerstattung der Ticketpreise verzichtet in der Gewissheit, dass das Konzert auf jeden Fall stattfinden wird und sicher nicht zuletzt auch um den Verein finanziell in dieser schwierigen Phase zu unterstützen, fehlen doch seit Monaten bedeutende Einnahmen aus Veranstaltungen und ferner auch Honorare für Konzerte. So fallen aktuell den Beschränkungen so schöne Traditionen wie die Durchführung des Martinszuges in Lüxem mit Tombola und anschließenden gemütlichen Umtrunk zum Opfer. Selbst das Adventskonzert in der Lüxemer Pfarrkirche, ersatzweise bereits in Wittlicher Eventum geplant muss ausfallen. Großes Bedauern im Orchester und beim Dirigenten ob der sicherlich letztlich unausweichlichen Entscheidung. Wie es weiter geht, darüber macht sich der Vorstand und Stefan Barth derzeit in vielen Online-Konferenzen sehr viele Gedanken. Eins steht aber ganz sicher für alle fest, es wird eine Zukunft für den Verein geben, letztlich bleibt nur offen, wann es endlich wieder losgehen kann. Optimismus und Zuversicht sind das Gebot der Stunde.

Joachim Schiffer